Die Frage kam von Michael, einem Hörer: „Du hast erwähnt, dass du früher viel mit Bausparern finanziert hast – wo liegt da der Mehrwert? Ich sehe nur Nachteile.“
Hier meine drei persönlich wichtigsten Argumente aus über 70 angekauften Wohneinheiten und 20 Handelstransaktionen – komprimiert, praxisnah und ohne Bankerdeutsch.
Ein Bausparkonstrukt funktioniert in der Regel als endfälliges Darlehen + Tilgungsersatz:
Der Clou: Die Konditionen dieses Darlehens stehen am Tag 0 fest.
Damit hedge ich das größte Unbekannte in jeder Buy-and-Hold-Kalkulation – die Zukunftszinsen. Ich muss nicht „glückliches Market-Timing“ beweisen, wenn in zehn Jahren gerade ein Zinsschock durch die Märkte fegt. Planbar, beherrschbar, schlaffreundlich.
Die oft gescholtene Bauspargebühr (meist 1–1,6 % der Vertragssumme) wird bei Abschluss fällig – buchhalterisch, nicht liquide.
Beispiel: Vertragssumme 500 000 €, Gebühr 8 000 €. In der Sekunde des Vertragsabschlusses gilt sie als „gezahlt“ und ist zu 100 % als Werbungskosten absetzbar. Je nach persönlichem Steuersatz landet in derselben Steuerperiode ein spürbarer Erstattungsbetrag auf dem Konto, während die reale Belastung sich über Jahre verteilt. Kurzfristig gewinne ich Liquidität für Renovierung, Notar, Rücklagen.
Bei einem Annuitätendarlehen ändert sich monatlich das Verhältnis aus Zins und Tilgung. Bedeutet: Jedes Jahr musst du aus dem Tilgungsplan die reinen Zinsanteile herausfrickeln, wenn du deine Einkommensteuer machst.
Das endfällige Bauspardarlehen ist hier geradezu langweilig: Restschuld konstant ⇒ Zinsbetrag konstant. Einmal in die Steuervorlage eingetragen, bleibt es copy-paste-fähig bis zum Ende der Zinsbindung. Spart Zeit, Nerven und Tippfehler.
Ein Bausparmodell ist kein Allheilmittel – aber ein Werkzeug. Wer Wert auf langfristige Kalkulierbarkeit, einen kurzfristigen Steuerkick und minimalen Verwaltungsaufwand legt, sollte es mindestens durchrechnen. In meiner eigenen Portfolio-Phase hat es genau diese drei Punkte optimal bedient.
Du hast Rückfragen oder willst deine eigene Finanzierung strategisch abklopfen? Schreib mir gern direkt oder kommentiere unter der Podcast-Folge. Wenn dir der Content hilft, abonniere den Kanal – dann verpasst du keine Praxis-Tipps rund um Bestand, Entwicklung und Handel.
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